Schloßstr. 2
01067 Dresden
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Die Herkuleskeule feierte am 1. Mai 2011 ihren 50. Geburtstag. Schon zu Mauerzeiten für brisantes politisches Kabarett bekannt und auch im Westen damals schon ein Geheimtipp für Kenner der Szene, bestätigen heute die Zuschauer aus Ost und West, dass die Programme der Keule zum Besten gehören, was es an Ensemblekabarett in Deutschland gibt. Gegründet von Manfred Schubert und geprägt von Komödianten wie Hans Glauche mit seinem unvergesslichen "Gustav und Erich", waren es später Wolfgang Stumph, Uwe Steimle, Günther Pölitz oder Manfred Breschke, die sich auf den Keulenbrettern zu namhaften Kabarettisten entwickelten.
1970 kam Wolfgang Schaller ins Ensemble. Vor allem seine mit Peter Ensikat geschriebenen Kabarettstücke, die überall an den Theatern im Osten nachgespielt wurden, machten die Herkuleskeule zum Markenzeichen für politisches Kabarett in der DDR. Der "Eulenspiegel" schrieb: "Die Herkuleskeule hat in all den Jahren der Erstarrung wie ein Eisbrecher gewirkt und anderen mit ihrem Mut geholfen."
1987 kam es zur legendären ersten gemeinsamen Veranstaltung zweier deutscher Kabaretts, der Lach- und Schießgesellschaft und der Herkuleskeule. Gerhard Polt und Dieter Hildebrandt hatten ihren Anteil daran, dass die Dresdner als erstes ostdeutsches Kabarett noch vor Maueröffnung im Münchner Residenztheater gastieren konnten. Und nach einem Gastspiel 1990 im Hamburger "Thalia" schrieb die "Welt am Sonntag": "Die Herkuleskeule, mit den Autoren Ensikat und Schaller zum klügsten, direktesten, präzisesten DDR-Brettl gereift, ist gerüstet für die neue Rolle."
Heute beweisen Birgit Schaller, Brigitte Heinrich, Rainer Bursche, Michael Rümmler, Detlef Nier, Nancy Spiller, Katrin Jaehne, Alexander Pluquett, Hannes Sell und die Musiker Jens Wagner (Musikalischer Leiter) , Volker Fiebig und Thomas Wand allabendlich, dass das oft totgesagte politische Kabarett weiterlebt. Die jährlich 350 Vorstellungen im Haus sind fast immer ausverkauft, und mit über 100 Gastspielen pro Jahr quer durch Deutschland erobert sich das Ensemble singend, spielend und musizierend die Theater, Stadthallen und Brettlbühnen zwischen Cottbus und Köln, München, Berlin und Oberniederwitz und fällt mit garstigbösen Programmen auch in die friedliche Schweiz ein.
Im Keller des Kulturhauses angesiedelt, ist die Spielstätte sehr gelungen. Man sitzt komfortabel auf sofaähnlichen Plätzen mit ausreichendem Platz und der Möglichkeit Getränke abzustellen. Das ansteigende Niveau ermöglicht sicher auch in den hinteren Reihen eine gute Sicht.