Von den vier mittelalterlichen Stadtkirchen liegt Sankt Petri im Westteil der Dortmunder Innenstadt. Sie wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts (1322) als gotische Hallenkirche erbaut, die heute - trotz bewegender Geschichte mit vielen Zerstörungen - in ihrem ursprünglichen Baustil wiederhergestellt ist. Aus der Entstehungszeit ist nur noch der Taufstein erhalten. Erdbeben, Stürme und Blitzeinschläge haben im Laufe der Geschichte immer wieder Schäden an Turm und Mittelschiff verursacht.
Am 23. Mai 1943 beim Luftangriff auf Dortmund wurde Sankt Petri erneut bis auf die Grundmauern zerstört. Der Altar blieb aufgrund seiner Auslagerung erhalten. In ihrer ursprünglichen Form von 1954 bis 1966 wieder aufgebaut, steht sie mit dem 1981 erfolgten Aufsatz des Turmhelms wieder vollständig in der Stadtsilhouette. In ihrer Klarheit und Helligkeit hat Sankt Petri heute eine eigene Raumatmosphäre im Ensemble der anderen Dortmunder Stadtkirchen.
Das monumentale Altarretabel – der goldene flandrische Flügelaltar von 1521, auch das „Goldene Wunder“ genannt – ist eines der größten und kostbarsten überkommenen Antwerpener Retabel überhaupt, mit drei Wandlungen, die im Jahreszyklus zu unterschiedlichen Zeiten zur Ansicht kommen. (Meister Gillisz Wrage, Schnitzwerk, Adrian van Overbeck, Malerei).
Er ist das wertvollste Schmuckstück in Sankt Petri; er steht in reizvollem Kontrast zum klaren Innenraum, der durch die monumentale Schutzwand aus Glas und Metallstreben (2008), die neue Orgel (2015) und die flexible Bestuhlung modern anmutet. Das neue Lichtkonzept seit 2023 betont den gotischen Charakter des Kirchraums.